Wie werde ich vegan? | Tipps für Neu-Veganer*innen und Interessierte

Wie werde ich vegan? | Tipps für Neu-Veganer*innen und Interessierte

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Vegan zu werden muss kein schwieriger Weg sein. Obwohl Vieles am Anfang vielleicht neu und ungewohnt für dich ist, kannst du die Reise in die vegane Welt auch als Abenteuer oder Experiment sehen, viele Dinge entdecken und neue Produkte kennenlernen. Teste es doch einfach mal für einen Monat und schau, wie es dir gefällt. Versuche dich in dieser Zeit nicht für „Ausrutscher“ zu verurteilen und sei nicht entmutigt, wenn ein Rezept mal nicht gelingt. Ich bin mir sicher, dass vegan zu werden auch für dich eine Bereicherung sein wird – aber natürlich bringt jede Umstellung alter Gewohnheiten ein paar Schwierigkeiten mit sich.

Ich möchte dir deshalb hier ein paar Tipps geben, die dir den Einstieg ins „vegan werden“ ein bisschen vereinfachen können und dich vielleicht sogar ermutigen, diesen Schritt zu wagen. Viel Spaß!

Das Käse-Problem

„Auf Fleisch könnte ich locker verzichten – aber niemals auf Käse!“

Laut der meisten Nicht-Veganer*innen, die ich kenne, ist der „Käseverzicht“ mit Abstand die größte Hürde, die die meisten Menschen davor abschreckt, vegan zu werden. Wenn das auch bei dir der Fall ist, dann habe ich hier die Lösung für dich: Du musst nicht komplett auf Käse verzichten! Der größte Fehler, den du am Anfang deiner veganen Reise machen kannst, ist eine „Alles oder nichts“ – Einstellung zu haben, weil du übermotiviert bist und dein Leben einmal komplett umkrempeln möchtest. Ich verstehe diesen Ansatz nur zu gut, aber es ist viel einfacher, die Umstellung langsam angehen zu lassen und sich Zeit zu geben für diesen großen Schritt. In der Anfangszeit habe ich auch immer wieder zu Kuhmilch für meinen Kaffee gegriffen, weil ich Pflanzenmilch im Kaffee einfach nicht herunterbekommen habe. Es hat eine Weile gedauert, bis ich meine liebsten Pflanzenmilchsorten entdeckt habe.

Wenn du bei deinem Lieblingsitaliener am liebsten 4-Käse-Pizza bestellst und du die Sahnetorte auf Omas Geburtstag gerne genießen möchtest, dann tu es doch einfach! Nimm den Druck raus und du wirst selbst merken, wann der Zeitpunkt gekommen ist, dass du auch die letzten nicht-veganen Lebensmittel aus deinem Alltag streichen möchtest. Ab und zu ein Stück Käse zu essen macht dich nicht zu einem Veganer zweiter Klasse und schon gar nicht zu einem schlechteren Menschen. Vegan zu sein, sollte dein Leben und deine Gesundheit bereichern und dich nicht in deinem Alltag und deinem Lebensglück einschränken – sonst hat es sein Ziel verfehlt.

Essen, was dir schmeckt

Beim Essen gilt ganz einfach: probieren, probieren und probieren! Teste dich durch die Welt der veganen Lebensmittel, sei neugierig und gibt nicht auf, wenn dir die erste Hafermilch oder der Tofu aus dem Supermarkt nicht schmecken. Am Anfang ist es am einfachsten, wenn du weiterhin deine liebsten Mahlzeiten zubereitest und sie „veganisierst“, das heißt tierische Produkte durch vegane Ersatzprodukte zu ersetzen. Aber es lohnt sich natürlich auch, über den Tellerrand (*hihii*) hinauszuschauen und mal neue Lebensmittel und Kombinationen zu entdecken. Dann wird es dir so gehen wie mir: Vegan sein ist eine wahre kulinarische Bereicherung!

Die besten Kochbücher

Die Kochbücher von Attila Hildmann sind für mich die besten veganen Kochbücher, insbesondere auch für Vegan-Anfänger, oder auch Menschen, die ein paar vegane Mahlzeiten in ihrer Woche unterbringen möchten. Die Rezepte sind gelingsicher und kommen ohne Schnick-Schnack aus und die meisten Produkte findest du in jedem Supermarkt. In den Büchern findet man neben vielen interessanten neuen Rezepten auch die typischen Gerichte, die jedem schmecken, wie Burger, Lasagne oder Bolognese, die alle super einfach zuzubereiten sind. Viele meiner absoluten Lieblingsrezepte kommen aus den Büchern von Attila Hildmann. Meine Lieblingsbücher sind: Vegan for Fun * , Vegan for Youth * und Vegan to go *.

Die besten Backbücher

Aus meinem Backofen kamen leider schon einige ungenießbare vegane Klumpen. Backen ist eine Wissenschaft und beruht auf chemischen Prozessen, die von der Temperatur und den Eigenschaften der einzelnen Zutaten abhängen. Oft reicht es nicht, das Ei im konventionellen Rezept durch eine Banane oder einen Löffel Eiersatzpulver zu ersetzen. Dabei ist es gar nicht schwer, vegan zu backen und es lohnt sich gerade am Anfang, wenn man sich an die Anleitungen eines Backbuchs hält. Meine liebsten Backbücher kommen von der super sympathischen und herzlichen Backfee Stina Spiegelberg. Die Rezepte sind toll geschrieben und bebildert und absolut gelingsicher! Mit Stinas Hilfe habe ich schon die leckersten Gebäckstücke, Kuchen und Torten gezaubert und Backen ist eines meiner Hobbys geworden. Meine Lieblingsbücher sind Das große Veganbackbuch * und Gesund backen * .

Ernährungs-Ratgeber

Vielleicht ist für dich neben den ethischen Aspekten ein Grund dich vegan zu ernähren, dass du mehr gesunde Lebensmittel in deine Ernährung integrieren und ein gesünderes Leben führen möchtest. Das Buch How Not To Die * von Dr. Michael Greger ist ein Muss für alle, die sich für eine gesunde Ernährung interessieren und ihren Speiseplan auf das nächste Level bringen möchten. In diesem Buch analysiert Dr. Greger auf eine fesselnde und wissenschaftlich aufgearbeitete Art und Weise die 15 Haupttodesursachen der westlichen Zivilisation. Und er erklärt, wie man diese durch eine gesunde, pflanzliche Ernährung verhindern und sogar umkehren kann.

Wenn man sich nicht durch diesen Wälzer lesen möchte, kann man auch bei YouTube interessante Informationen zur veganen Ernährung finden, z.B. bei den Kanälen Vegan ist ungesund und Pick Up Limes.

Vegane Kosmetik

Es ist nicht einfach, sich im riesigen Angebot von Pflegeprodukten und Make Up zurechtzufinden und bei vielen Produkten ist nicht beim ersten Blick in die Inhaltsstoff-Listen ersichtlich, ob sie vegan sind. Daher ist es natürlich am einfachsten, wenn die Hersteller auf ihren Produkten deklarieren, ob sie tierversuchsfrei und/oder vegan sind. Das ist z.B. bei Lavera und anderen Naturkosmetik-Marken der Fall. Mit Lavera-Produkten kann man nichts falsch machen, sie sind günstig und man kann sie mittlerweile fast überall erhalten. Hier habe ich dir einige meiner liebsten veganen Pflegeprodukte zusammengestellt.

Vegane Kleidung

Meine Empfehlungen für Shops und Marken für Fair Fashion, Öko-Mode und vegane Kleidung habe ich in einem Post zusammengeschrieben, den du hier lesen kannst. 

Was mache ich bei Veranstaltungen, Feiern und Ausflügen?

In den meisten Restaurants findet man mittlerweile vegane Alternativen oder kann sie sich zumindest selbst zusammenstellen. Eine Pizza ohne Käse, Nudeln mit Tomatensoße, ein Salat oder zu Not Pommes mit Ketchup können dir die meisten Restaurants servieren. In allen anderen Fällen gilt die goldene Regel: Sei vorbereitet und bring dir etwas mit! Immer! Sonst sitzt du (wie ich) bei der ein oder anderen Feier und knabberst an Salzbrezeln und Gurkenscheiben.

Ab und zu auf eine leckere Mahlzeit zu verzichten ist natürlich nicht schlimm und ich erwarte auch nicht, dass mir überall etwas serviert wird. Aber es kann andere nicht gerade für den veganen Weg begeistern, wenn es aussieht als würdest du ständig verzichten. Es kann eventuell auch beleidigend aufgenommen werden, wenn du Essen ablehnst, für das sich jemand sehr viel Mühe gegeben hat, um vor einem leeren Teller zu sitzen. Also bringe dir und anderen immer als nette Geste ein paar vegane Leckereien mit!

Den Fehler aller Fehler vermeiden

Als Neu-Veganer*in, bist du verständlicherweise total begeistert von deinem neuen Lebensweg, hast viele neue Information zusammengetragen und möchtest gerne aller Welt davon berichten. Du kannst natürlich versuchen, andere für deine Ernährung zu begeistern, aber vermeide es unbedingt anderen Menschen etwas aufzudrücken und dich in endlose Diskussionen zu verstricken. Aus meiner inzwischen fast 20-jährigen Erfahrung als Vegetarierin/Veganerin kann ich dir sagen, dass es sich nie (wirklich nie!!) lohnt, in eine Diskussion über Ernährung, Moral oder Ethik einzusteigen, in der eine oder beide Parteien überhaupt nicht offen sind für die jeweils andere Seite.

Ernährung ist etwas sehr persönliches und den wenigsten Menschen ist Tierleid wirklich egal. Die meisten von uns sind nicht vegan auf die Welt gekommen und wir alle tun täglich Dinge, von denen wir wissen, dass sie nicht gut für uns, andere oder die Umwelt sind: Autofahren, zu Faul sein zum Mülltrennen, nicht regelmäßig Blutspenden, Alkohol trinken, Rauchen, frittiertes Zeug essen, zu wenig Sport machen – du verstehst worauf ich hinauswill. Wir alle laufen mit ein bisschen Ignoranz durchs Leben und jeder Mensch ist eben genau dort auf seinem Weg, wo er gerade ist! Also verzichte darauf, andere auf ihre vermeintlichen „Fehler“ hinzuweisen und versuche stattdessen ein Vorbild zu sein und die Menschen in deinem Umfeld mit leckerem Essen, einem gesunden Körper und einer glücklichen Ausstrahlung von deinem Weg zu begeistern!

Hast du noch Fragen? Stell sie mir gerne =)

Deine Jane.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Tiere sind Freunde

    Die Kochbücher von Attila Hildmann solltest du wirklich nicht mehr empfehlen!!! Wenn du nicht weißt warum, dann Google ihn bitte mal. Ansonsten ein schöner Artikel!

    1. Jana

      Der Blogpost ist schon ein bisschen älter, aber natürlich hast du recht, dass der Kauf von seinen Büchern jetzt wirklich eine fragliche Entscheidung ist! Schade, weil ich die Bücher und auch die veganen Produkte an sich sehr gerne mag und sie mir (und vieeelen anderen) den Schritt ins vegane Leben wirklich erleichtert haben! Was sind denn deine Empfehlungen für vegane Anfänger-Kochbücher? =) Liebe Grüße, Jana

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