In Love mit deiner Capsule Wardrobe | How To: Minimalismus im Kleiderschrank

In Love mit deiner Capsule Wardrobe | How To: Minimalismus im Kleiderschrank

Kennst du das, dass du vor einem überfüllten (oder zumindest seeehr vollen) Kleiderschrank stehst und trotzdem nicht weißt, was du anziehen sollst?

Da bist du definitv nicht allein!

Wenn du mit deinem Kleiderschrank unzufrieden bist, kann dir diese Ratlosigkeit jeden morgen à la „und täglich grüßt das Murmeltier“ begegnen. Im worst case führt das dazu, dass du aus Gewohnheit immer zu den selben schlabbrigen Jeans und T-Shirts greifst, in denen du dich nicht wirklich gut fühlst, und du mit deinem Style unzufrieden bist.

Die Kleider, sollten uns so gut passen, wie ein eiskalter Matcha-Latte an einem Sommermorgen. Sie sollten so bezaubernd an uns aussehen, dass wir uns im Spiegel selbst zuzwinkern möchten. Und sie sollten uns einen kleinen Selbstbewusstseins-Kick in den Hintern geben, so dass wir jeden einzelnen Tag mit Erfolg meistern können. 😉

Ich verrate dir etwas.

Deine Unzufriedenheit liegt gar nicht an der eigentlichen Kleiderauswahl. Jap, viel wahrscheinlicher liegt es einfach daran, dass sich unter deine Lieblingsteile viel zu viele Kleidungsstücke mischen, die du schon lange hättest ausmisten sollen. Und daran, dass alle Schubladen überquellen, das rosa Brautjungfernkleid zwischen grauem Sweatern hängen, und die gestapelten T-Shirts viel zu wacklig aufgetürmt sind. Das Auge isst nämlich auch im Kleiderschrank mit. 😉

Seit ich meinen Kleiderschrank entrümpelt habe, habe ich der Entscheidungsschwierigkeit und tschüss! gesagt und kann morgens ganz easy aus dem Bauch heraus entscheiden, was ich heute tragen möchte und welche Kleidungsstücke für den heutigen Tag perfekt für mich sind.

Und das wichtigste: Ich L-I-E-B-E jedes einzelne Stück in meinem Kleiderschrank!

Where to start mit dem Projekt Minimalistischer Kleiderschrank

  • Wenn du jemand bist, der eher praktisch veranlagt ist, es möglichst einfach haben möchte und du generell im Leben ein Ganz-oder-Garnicht-Mensch bist, dann ist die folgende Anleitung perfekt für dich!
  • Wenn du ein Mensch bist, der gerne viel Auswahl hat, es liebt zu shoppen und beim Thema Fashion Herzklopfen bekommt — oder du in das Thema Capsule Wardrobe ersteinmal langsam hineinschnuppern möchtest, dann empfehle ich dir stattdessen meine Saison Capsule Wardrobe Anleitung.

Die 3-Stapel-Methode für Minimalismus im Kleiderschrank

Schritt 1 // Die 3 Stapel

Nimm ersteinmal alle Kleidung aus deinem Kleiderschrank. Wirklich alle!

Teile deine Kleidung, Handtaschen und Schuhe in die folgenden 3 Kategorien ein. Wichtig: Triff die Entscheidung zügig und spontan aus dem Bauch heraus, ohne in Erinnerungen zu schwelgen, hin und her zu überlegen oder über Anschaffungskosten nachzudenken.

Stapel 1: Hier kommen deine bequemsten, hübschesten Lieblingsklamotten rein, die du auf eine einsame Insel mitnehmen würdest. Mit denen solltest du dich schön, selbstbewusst und wie die beste Version von dir selbst fühlen. Mein idealer Style, würde ich genau so wieder kaufen.

Stapel 2: In diese Kategorie kommen deine „ganz oookay“- Klamotten, die nicht wirklich zu deinen Favoriten zählen. Mit vielen Teilen verbindest du schöne Erinnerungen aber irgendwie greifst du echt selten zu ihnen. Meistens nur, wenn alles aus Stapel 1 in der Wäsche ist. Diese Kleidung lebt in der Regel ganz hinten in deinem Kleiderschrank.

Stapel 3: Kleidung, die dir nicht passt, unbequem ist, alt & löchrig ist, dir nicht mehr gefällt oder nicht deinem Lebensstil entspricht, kommt in diese Kategorie.

Schritt 2 // Die Capsule Wardrobe

Stapel 1: Diese Kleidung kannst du sofort wieder zurück in den Kleiderschrank hängen. DAS ist deine Capsule Wardrobe.

Fertig. 🙂

Überraschend einfach, oder? Es gibt keine „perfekte“ Zahl von Kleidungsstücken, die in eine Capsule gehören. Was für mich genug ist, kann für dich viel zu wenig sein. Die richtige Menge wirst du aber über den Lauf eines Jahres für dich entdecken. Das Ziel ist es, eine Balance zu finden, so dass es dir nicht zu langweilig wird, aber auch jedes einzelne Kleidungsstück geliebt und regelmäßig getragen wird. Bei mir pendelt es sich gerade bei etwa 50 Kleidungsstücken plus Schuhe ein.

Wenn du viel weniger hast, dann sehe es als ein kleines Experiment und schaue über etwa 3 Monate, ob du mit dieser kleinen Zahl an Kleidung zurecht kommst. Sei glücklich, dass du eine kleine aber feine Auswahl an Kleidungsstücken hast, in denen du dich wie die beste, strahlendste Version von dir selbst fühlst. Das bist du und das ist dein Style! Fang jetzt unter keinen Umständen an, deine Entscheidungen zu überdenken und in den anderen Stapeln nach weiteren Teilen zu suchen.

Stapel 2: Die Kleidung aus dieser Kategorie ist eine Grauzone und war bei mir der größte Stapel. Probier alle Teile unbedingt nocheinmal an! Wenn du ein bisschen so bist wie ich, dann finden sich in deinem Stapel wahrscheinlich viele Kleidungsstücke, zu denen du eine emotionale Bindung hast. Zum Beispiel der ausgewaschene Bikini von einem wunderbaren Sommerurlaub. Oder die alten, abgetragenen Vans, die ich vor über 10 Jahren von meinem angesparten Taschengeld gekauft habe. Kleidung kann aber auch mit negativen Gefühlen verknüpft sein, z. B. eine Jeans, die seit einer Weile am Bund zu eng ist, weil dein Körper eine neue Form angenommen hat. Oder eine Bluse, zu der ein Kollege einen unnötigen Kommentar abgegeben hat. Oder die Handtasche, die ein teurer Fehlkauf war.

Bitte, bitte, bitte lege alle Kleidungsstücke, die auch nur einen winzigen Funken Negativität in dir auslösen zu Stapel 3.

Erinnerungsstücke, die du auf keinen Fall loswerden möchtest, kannst du verpacken und im Keller oder auf dem Dachboden lagern. Sie sollten aber keinen Platz in deinem Kleiderschrank in Anspruch nehmen.

Teile, die dir gut passen und in denen du dich wohl fühlst, kannst du als Freizeitkleidung fürs Wochenende auf dem Sofa, als Pyjama, für den Spaziergang mit dem Hund, für Sport oder für Gartenarbeit nutzen.

Der Rest kommt zu Stapel 3.

Stapel 3: Kleidung aus dieser Kategorie wird ausgemistet und kommt weg. Du kannst sie an Freunde und Familie verteilen, in einem Karton mit „zu verschenken“ – Aufschrift vor die Türe stellen, spenden, verkaufen oder recyceln. Verpacke die Kleidung am besten in einem Karton und stelle ihn außer Reichweite, damit er keinen Platz in deinem Zuhause belegt.

Kleine Warnung: Als verantwortungsbewusster Mensch wird sich wahrscheinlich an einem gewissen Punkt ein schlechtes Gewissen ganz fies anschleichen und dir einreden, dass es doch nicht sinnvoll, logisch oder nachhaltig ist, funktionsfähige Kleidung zu entsorgen. ABER: es bringt dir, anderen Menschen und der Umwelt nichts wenn du aus einem schlechten Gewissen heraus mit zwickenden Jeanshosen herumläufst oder Kleidung in deinem Kleiderschrank liegen bleibt, die du niemals trägst. Lass die Kleidung los und bringe sie wieder in den Umlauf. Auf keinen Fall solltest du ungeliebte Kleidung behalten, in der du dich nicht gut fühlst. Das steigert die Wahrscheinlichkeit für Negative Selftalk über dich, dein Aussehen und deinen Körper und hat nicht den positiven Effekt auf dich, den Kleidung haben sollte!

Schritt 3 // Die Next Level Ordnung, wenn du super motiviert bist

  • Sortiere deine Kleidung nach Farben und innerhalb eines Farbschemas von Kurzarm zu Langarm.
  • Versuche jetzt, wo du viele Kleiderbügel übrig hast, möglichst einheitliche zu verwenden.
  • Dekoriere Parfüms, hübsche Schuhe und Taschen in den freien Abteilen in deinem Kleiderschrank.
  • Falte deine Kleidung nach der Technik von Marie Kondo.
  • Lege Unterwäsche, Leggings, Strumpfhosen und Socken in Schuhkartons oder andere Boxen, damit sie nicht frei durch die Gegend rollen.

Puhh, geschafft! 🙂 Das war’s mit der Anleitung für mehr Minimalismus im Kleiderschrank. Falls du noch Fragen hast, stelle sie gerne unter diesem Post in den Kommentaren & ich beantworte sie dir gerne! 🙂

Deine Jane.

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