Das Geheimnis für innere Unabhängigkeit & Zufriedenheit

Das Geheimnis für innere Unabhängigkeit & Zufriedenheit

Vor etwa zwei Jahren hat sich meine Weltansicht um 180 Grad gewendet. Alles war plötzlich too much: zu viel Zeug das rumstand, zu viele Verpflichtungen, immer mehr Arbeit, zu viel finanzielle Belastung, zu viel Abhängigkeit von äußeren Faktoren. Und dann die Erkenntnis, dass viele Dinge in meinem Leben eigentlich nur Ballast sind (ob materiell oder mental) und mir nichts von der Zufriedenheit gegeben haben, die mir immer versprochen wurde.

Irgendwann hat sich ein tiefes Gefühl – oder eher ein Wissen – eingeschlichen, dass viele Dinge zu haben und immer mehr Dinge zu tun, meine Zufriedenheit nicht positiv beeinflussen. Eher im Gegenteil.

Zufriedenheit und Glück in Dingen außerhalb von dir selbst zu suchen, ist eine wenig erfolgsversprechende Reise. X zu besitzen macht dich nicht X-mal glücklicher.

Mein Herz hat sich nach mehr Klarheit, Unabhängigkeit und Einfachheit gesehnt.

Also habe mein altes Ich einer Deko-, Bücher-, Klamotten- und Make Up-Sammlerin abgeschüttelt, mein Leben komplett auf den Kopf gestellt und bin Minimalistin geworden.

Für mich persönlich gehören Freiheit und Selbstbestimmtheit zu meinen höchsten Werten im Leben – weit vor schnellen Autos, fancy Jobs und schicken Handtaschen. Ich habe gemerkt, dass mir eine Freiheit und Unabhängig von materiellen Dingen und alten Glaubenssätzen dabei hilft herauszufinden, was mir im Leben wirklich wichtig ist und was Erfolg, Glücklichsein und ein erfülltes Leben für mich bedeuten.

Was Minimalismus mit Zufriedenheit zu tun hat

Nichts hat mein Leben so positiv beeinflusst und vereinfacht, wie den minimalistischen Gedanken in alle Bereiche meines Lebens zu integrieren. Meine Persönlichkeit hat sich nicht geändert und ich lebe auch nicht in einem Tiny House. Ich bin nicht zur Nomadin geworden, kleide mich nicht nur noch in schwarz und weiß und ich kann auch nicht meinen gesamten Besitz in einen Rucksack packen.

Stattdessen hat sich mein Blick auf die Welt verändert und ich habe mehr Klarheit und eine bessere Verbindung zu mir selbst gefunden. Ich weiß nun, dass wahres Glück und Zufriedenheit nicht von äußeren Faktoren abhängen muss und, dass das Wichtige im Inneren passiert.

Von:

Wenn ich ‚X‘ habe, dann bin ich endlich glücklich.

Zu:

Ich bin glücklich und zufrieden und habe nur so viele Dinge um mich herum, wie ich brauche, um die beste Version von mir selbst zu sein.

Minimalismus hat nicht nur damit zu tun, so wenige Dinge wie möglich zu besitzen. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass es eher zweitrangig ist, wie viel Zeug du um dich herum hast. Den Sweetspot, wie viel du für dein Leben brauchst, musst du für dich selbst entdecken.

Manchmal wird aber vermittelt, dass man nur jeglichen Besitz loswerden muss, damit sich wie auf magische Weise alles zum Besseren wendet. Aber möglichst wenig zu haben und sich dadurch eine neue (falsche) Identität aufzubauen, macht nicht per se glücklich.

„Wenn ich X loswerde, bin ich endlich glücklich“ ist das selbe Prinzip wie: „wenn ich X kaufe, bin ich endlich glücklich“.

Es sind die tieferen Schichten von Minimalismus, die dir helfen können, dein wahres Ich hervorzuholen und Tag für Tag die beste, glücklichste und erfolgreichste Version von dir selbst zu sein.

5 tägliche Übungen für mehr Zufriedenheit

#1: Loslassen

Man fällt schnell wieder in alte Muster zurück. Auch wenn man nur wenig Besitz hat, passiert es schnell, ein Attachment dazu zu entwickeln (bei mir ist es Kleidung!). Ich habe mir angewöhnt, mich jeden Tag von mindestens einem Gegenstand zu trennen, um mich immer wieder daran zu erinnern, was mir wirklich wichtig ist. Ich nutze das als Übung, immer wieder Dinge loszulassen, die ihren Zweck nicht mehr erfüllen oder mir keinen Mehrwert mehr bieten.

#2: Im Hier & Jetzt leben

Minimalismus hilft dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wenn man nicht mit unzähligen Dingen und Verpflichtungen überhäuft ist, fällt es viel leichter im Hier und Jetzt zu sein, statt das Leben wie auf Autopilot zu erleben.

#3: Sicherheit & Freiheit

Das Wissen, auch mit wenig glücklich sein zu können, gibt ein großes Sicherheitsgefühl und Freiheit. Ich weiß, dass ich alles was ich zum Glücklichsein brauche, in mir trage und habe weniger Angst davor, materielle Dinge zu verlieren. Die Gewissheit, dass mir nichts so schnell den Boden unter den Füßen wegreißen kann, gibt mir Mut, mein Leben so zu gestalten, wie ich es möchte.

#4: Alte Glaubenssätze hinterfragen

Viele Gedankenmuster in unseren Köpfen wurden über Jahre von außen in uns hineinprogrammiert, meistens schon von Kindheit an. Minimalismus hilft uns jeden Tag dabei, alte Glaubenssätze zu hinterfragen und uns eine eigene Meinung zu gesellschaftlichen Normen zu bilden. Frage dich immer wieder, ob die allgemein gültigen Glaubenssätze der Gesellschaft oder von deiner Familie oder deinem Freundeskreis (z.B. über Glück, Erfolg, Geld) auch für dich gelten. Nur indem man alte Muster hinterfragt, kann man Veränderungen kreieren. Mach dich immer wieder auf deine eigenen Verhaltensmuster aufmerksam und ändere, was sich nicht mehr richtig anfühlt. Du darfst deine Meinung jeden Tag und in jedem Moment ändern! So bleibst du flexibel, lernst dich selbst unglaublich gut kennen und schärfst deine Intuition.

#5: Selbstbewusstsein entwickeln

Die meisten Menschen fühlen sich sehr komfortabel damit, ihr Leben nach vorgefertigten Lebensentwürfen zu bestreiten und ändern selbst dann nichts an ihrere Situation, wenn es ihnen schlecht geht. Daher kannst du damit rechnen, dass Leute dich komisch anschauen werden, wenn du konventionelle Verhaltensmuster durchbrichst und dein Glück in die eigenen Hände nimmst. Viele werden nicht verstehen, warum du materiellen Dingen weniger Bedeutung zusprichst und manche werden auch dadurch getriggert werden, wenn sich dein Lebensentwurf zu sehr von ihrem unterscheidet. Auch das kannst du als Übung nutzen, um immer wieder zu verinnerlichen, was dir in deinem Leben wirklich wichtig ist und für dich einstehen. Lass dich nicht von deinem Weg abbringen!

Zum Schluss hilft es dir vielleicht, über ein paar Fragen nachzudenken und sie eventuell sogar zu Papier zu bringen: Wo möchtest du in deinem Leben hin? Was bedeuten Zufriedenheit und Erfolg für dich? Was sind deine wichtigsten Werte im Leben? Welche Glaubenssätze verfolgst du, wo kommen sie her (z.B. Eltern, Schule, Gesellschaft) und entsprechen sie dir und deinen Vorstellungen von einem glücklichen Leben überhaupt? Von welchem Ballast kannst du dich befreien?

Vielleicht spürst du, dass genau jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um etwas in deinem Leben zu verändern. Viel Glück auf deiner Reise,

deine Jane.

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